Die Entwicklung eines Welpen im Mutterleib – Trächtigkeitsverlauf einer Hündin
Fotos: National Geographic

1. Tag
Nach dem Eisprung befinden sich die
Eizellen in der Eileiterampulle.
Dort reifen sie in den nächsten zwei Tagen
zur Befruchtungsfähigkeit heran.
Die Spermien wandern zu den Eileitern,
wo sich im günstigsten Fall bereits die
reifen Eizellen der Hündin befinden.
Bei einem gesunden Rüden ist das Sperma
über viele Stunden bis mehrere Tage im
weiblichen Genital in der Lage eine Eizelle
zu befruchten.
Somit stellt es kein Problem
dar, wenn der Deckakt kurz vor den
Eisprüngen stattgefunden hat.
2-4. Tag
Befruchtung der Eizellen in der Eileiterampulle.

4.-8. Tag
Die Eizelle teilt sich nun täglich im mittleren Eileiterabschnitt.
Zweizell-Stadium, Vierzell-Stadium usw. = frühembryonale Teilungsstadien.
Die ersten Teilungsstadien sind einen zehntel Millimeter groß.
8. und 9. Tag
Die Eizellen entwickeln sich zu Blastocyten
und erreichen anschließend bis zum 14. Tag
die Gebärmutter. Bei der Hündin geht die
Läufigkeit normal zu Ende.


10.-17. Tag
Die sich weiter teilenden Embryonen
liegen zunächst für ca. 5-7 Tage frei und
unregelmäßig in der Gebärmutter. Danach
verteilen sie sich gleichmäßig in den Gebärmutterhörnern.
19. Tag
Einnistung der Embryonen in die Gebärmutter,
die Ausbildung der Plazenta beginnt. Jeder Embryo
hat nun seinen festen Platz in der Gebärmutter.
 
Manchen Hündinnen ist um diese Zeit schlecht
und sie fressen nicht oder sind sehr mäkelig.
In der Regel ist diese Fressunlust nur von kurzer
Dauer. Die Hündin ist jetzt sehr anhänglich.
21.-28. Tag
Die Ausbildung der Plazenta ist abgeschlossen.
Am Ende dieser Embryonalperiode sind beim Hund alle wichtigen Organsysteme angelegt, die endgültige Körperform ist bereits in ihren Grundzügen erkennbar. Man spricht nicht mehr von Embryonen, sondern vom Fötus.
Sterben die Fruchtanlagen bis zum 28. Trächtigkeitstag ab, werden sie meist unauffällig resorbiert. 
Durch Ultraschalluntersuchung kann die Trächtigkeit nachgewiesen werden. Die Hündin kann zähflüssigen klaren Schleim absondern, meist ein sicheres Zeichen für eine Trächtigkeit. Die Zitzen bei der Hündin beginnen sich aufzurichten und färben sich rosa.
28. – 35. Tag
Die Fetalperiode ist durch die Ausdifferenzierung der Organe und das schnelle Wachstum der Welpen gekennzeichnet.

Die Augenlider sind
ausgebildet, die Ohrmuschel bedeckt den
Gehörgang, die Finger separieren sich, dass
männliche Genital ist erkennbar und die fünf Zitzenpaare. 

Die Hündin nimmt an Bauchumfang
zu. Die Zitzen schwellen an. Bei einigen werdenden Müttern steigt das Trinkbedürfnis.
Am 35. Tag ist die Entwicklung der Organe abgeschlossen. Bis dahin sind die Welpen
äußerst empfindlich für äußere Einwirkungen wie Medikamente (z.B. Wurmkuren), Impfungen,
Röntgenstrahlen, Vitaminmangel und– überversorgung, Überhitzung
(z.B. im Auto) und Umweltschadstoffe.
Die Föten sehen nun aus wie Hunde.
Kopf und Rumpf sind unterscheidbar.
35.-42. Tag
Die Finger sind vollständig getrennt
und gespreizt, die Krallen ausgebildet die
Tasthaare sind sichtbar. Die Hündin wird
auf Spaziergängen vielleicht etwas träger und spielt nicht mehr gern mit anderen Hunden.
Sie schützt ihre Flanken und lässt fremde Hunde nicht mehr nah an sich heran.
Bei der Hündin kann man eine Vergrößerung des Bauchumfangs feststellen, wenn ein Wurf durchschnittlicher Größe zu erwarten ist. 
Das Geschlecht wäre bestimmbar. Die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln, die Knochen der Welpen verstärken sich. Ab dem 42. Tag ist das Welpenskelett im Röntgenbild sichtbar.
Ab der 7. Trächtigkeitswoche sollte
die Hündin keine rauhen Spiele mehr
spielen. Die Hündin bekommt
jetzt mehrere Mahlzeiten am Tag, aber
dick sollte sie dennoch nicht werden.
Behalten Sie das Gewicht im Auge!
Im letzten Drittel der Trächtigkeit
wachsen die Welpen sehr schnell.
Etwa 3/4 des gesamten Wachstums
fällt in diese Zeit. Wenn die Hündin
einen durchschnittlich oder grossen
Wurf trägt, kommt es zur Faltung der
Gebärmutterhörner, wodurch sich ihre
äußere Linien drastisch verändern.
Diese Veränderung wird nicht sichtbar,
wenn nur zwei bis drei Welpen vorhanden sind.
Der Embryo hängt an der Nabelschnur wie ein Raumfahrer im Weltall und bewegt sich frei in der mit Fruchtwasser gefüllten Blase. So ist er phantastisch stoßgesichert. Sein Haarkleid ist noch schütter, die endgültige Pigmentierung ist jedoch schon fertig. Die Föten hecheln bereits im Mutterleib, dadurch schützen sie sich schon vor der Geburt vor Überhitzung, da ihnen die Schweißdrüsen fehlen.
49-54 Tag
Die Hündin hat eventuell
weniger Hunger, was durch den
Platzmangel im Bauch verursacht wird.
Die vollständige Körperbehaarung des
Welpen ist ausgeprägt und die Bewegung
des Welpen im Mutterleib ist leicht
erkennbar, wenn man die flache Hand
vorsichtig auf den Bauch der Hündin legt. 
Die Haare am Bauch der Hündin beginnen auszufallen.
Ab dem 55/56. Tag könnten die Welpen sicher geboren werden, die Lunge und andere wichtige Lebensfunktionen sind geburtsbereit entwickelt. 
Die letzten vier Tage in der Gebärmutter dienen zur stärkeren Ausprägung der Merkmale, die Welpen nehmen nochmal stark an Gewicht zu. 
Hundewelpen werden als „Nesthocker“ geboren, die Augenlider und Gehörgänge sind geschlossen.
Die meisten Hündinnen bekommen ihre Welpen zwischen dem 58. und 63. Tag.